Das Interview mit dem Magazin Soli aktuell der DGB-Jugend zum Thema Globalisierung und Rechtspopulismus wurde geführt, unmittelbar bevor die Corona-Krise Europa erreicht hat. Jetzt, nur wenige Wochen später, sind die Medien voll mit den Schlagworten „Deglobalisierung“, „Insourcing“ und „Verkürzung der Wertschöpfungsketten“. Dass Corona der endgültige Anlass ist die globale Wirtschaft neu zu ordnen gilt als wahrscheinlich. Die neoliberale Globalisierung, in der internationale Märkte das Sagen haben und die Demokratie das Nachsehen hat, dürfte Geschichte sein. Die Frage ist nur, wie die „Rückkehr der Politik“ aussehen wird.
Die Rechtspopulisten wollen den Weg des nationalen Egoismus gehen: Zerstörung der internationalen Organisationen, nationaler Protektionismus im Handel, Ignoranz gegenüber der Klimakrise und Schaffung von Feindbildern im In- und Ausland auf Grund von Ethnie, Religion und Kultur. Die Alternative dazu wäre eine drastische Verstärkung der internationalen Kooperation von einer EU-Sozialunion in Europa bis zur Stärkung der internationalen Arbeitsorganisation ILO, der Weltgesundheitsorganisation WHO und ähnlicher Institutionen. So könnte die Vorherrschaft der Politik gegenüber der Wirtschaft multilateral wiederhergestellt werden und soziale, ökologische oder konsumentenschutzrechtliche Standards könnten für viele Länder gleichzeitig verbindlich durchgesetzt werden. Eines von diesen beiden Modellen wird die neoliberale Globalisierung beerben. Zum Interview hier